Der Brite Ebenezer Howard hatte 1898/1902 das Prinzip der Gartenstadt (Garden City of Tomorrow) als Gegenentwurf zu den Londoner Elendsquartieren entwickelt. Die Familie Bayer übertrug diese Prinzipien sehr konsequent im Aufbau der „Kolonien“.
Die Kernidee ist, Fabriken aus Städten auszulagern wo das Land billig ist und einen sozialen Ausgleich durch günstiges Wohnen und Ernähren, durch Gärten und Grün, faire angemessene Arbeit und Löhne und eine sanitäre und versorgungstechnische Infrastruktur möglich ist.
Die Voraussetzung: eine fußläufige verkehrstechnische Anbindung an das Eisenbahnnetz. Mit 3 Eisenbahnlinien und dem Rhein mit mehreren Schiffsanlegern erfüllte die Leverkusener Region die Kriterien perfekt.
Die ersten Siedlungen der Gartenstadtbewegung wurden in der Regel als Werkssiedlungen (Kolonie 1-3, sowie Beamten und Eigenheimkolonie) errichtet. Ab den 20er Jahren folgte der städtische und genossenschaftliche Wohnungsbau in Deutschland. Die Siedlung "Neuenhof" war in Wiesdorf die erste städtebaulich geplante Siedlung, die konsequent verschiedene Bevölkerungsgruppen (Mittelständische Eigenheimbesitzer oder Witwen mit Familien im öffentlichen Wohnraum) zu integrieren versuchte. In unmittelbarer Nähe wurden Schulen und Sportstätten errichtet.
Bild Kolonie Johanna am Hindenburgpark
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